Fehlbildungen der Wirbelsäule

Neben der Spina Bifida gibt es viele weitere angeborene Wirbelsäulenfehlbildungen, wie die Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliosen und Kyphosen), die Verschmelzung mehrerer Halswirbel (Klippel-Feil-Syndrom), das Wirbelgleiten (die Verschiebung von Wirbelkörpern, Spondylolisthese) oder fehlende, fehlgeformte oder überzählige Wirbel.

Komplexe Fehlbildungen und Wirbelsäulentumore

Komplexe Wirbelsäulenerkrankungen bei Kindern werden gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Kinderorthopädie und weiteren beteiligten Fachdisziplinen durch die Pädiatrische Neurochirurgie Salzburg konservativ und operativ im Rahmen des Pädiatrischen Wirbelsäulenzentrums behandelt. Hierbei besteht besonders auf dem Gebiet der Kinderorthopädie / Wirbelsäulenchirurgie mit PD Dr. Meyer sowie dem Neurochirurgen PD Dr. Lukas Grassner und seinem Team ein besonderes Maß an Erfahrung und Expertise gerade bei hochkomplexen Krankheitsbildern.
Aufgrund der engen Zusammenarbeit erfolgt auch bereits vor der Operation eine ausführliche gemeinsame Beratung sowie die Festlegung der einzelnen Therapieschritte und -ziele. So kann ein optimales, individuelles Behandlungskonzept erstellt werden.

Die Kinderneurochirurgie Salzburg ist vor allem spezialisiert auf Operationen bei spinalen Tumoren im Kindesalter (kindliche Rückenmarkstumore). Hier wird mit hochmodernem Monitoring, Fluoreszenz- und Ultraschalltechniken vor allem bei Tumoren im Bereich des kraniozervikalen Übergangs (oberes Halsmark) und bei Tumoren im Rückenmark (spinale Ependymome, spinale Astrozytome) ein Maximum an operativer Sicherheit und vollständiger Entfernung erzielt.

Komplexe Eingriffe zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen z.B. nach Verletzungen, Myelomeningocelen (MMC) oder bei Tethered Cord Syndrom werden gemeinsam in einem OP-Team aus Kinderorthopäden und Kinderneurochirurgen durchgeführt, was die Behandlungsergebnisse optimiert und das Risiko für Rückenmarksschäden minimieren hilft. Darüber hinaus gehören intraoperative Eigenblutspende und die Überwachung der Rückenmarksfunktion (Neuromonitoring) zum Standard während komplexer Operationen.

Welche Wirbelsäulenfehlbildungen gibt es bei Kindern?

Es gibt die sogenannten Neuralrohrdefekte (neural tube defects), unter welche die Spina Bifida mit ihren verschiedenen Formen gehören: offene und geschlossene Spina Bifida, Dermalsinus, spinale Lipome, LMMC oder auch das Filum terminale. Daneben gibt es auch geschlossene Formen, die z.B aufgrund einer Teilung des Rückenmarksschlauches zu Tethered Cord und Wachstumsstörungen der Wirbelsäule führen können: Diplomyelie oder auch Diastematomyelie.

Anlagestörungen der Wirbelkörper (Keilwirbel, Halbwirbel, Schmetterlingswirbel) können zu ausgeprägter Verkrümmungen (Skoliose) führen. Häufig sind Anlagestörungen des Wirbelkörpers mit sog. intraduralen Pathologien vergesellschaftet. Das heisst, dass das Rückenmark mit betroffen ist und beim Wachstum unter Umständen unter Zug geraten kann.

Bei anderen Fehlbildungen der Knochen, z.B. bei der Achondroplasie, kommen Veränderungen der Wirbelsäule besonders Bereich des Übergangs vom Kopf zur Halswirbelsäule vor.

Dieser Bereich, kraniozervikaler Übergang genannt, neigt bei diesen Kindern zu Verengungen, welche das Rückenmark einschnüren und zu schweren neurologischen Störungen führen können. Gerade diese seltenen Knochenanlagestörungen wie die Achondroplasie sollten nur von sehr erfahrenen Kinderneurochirurgen behandelt werden. Wir arbeiten für unsere Patienten deshalb mit dem renommiertesten Achondroplasie-Experten Deutschlands, Dr. Philip Kunkel (Uniklinikum Mannheim) eng zusammen.

Auch bei anorektalen Malformationen (z.B. Curarino-Syndrom) kommt es bei einem hohen Prozentsatz der Kinder zu Störungen der Rückenmarksanlage. Man findet im Rahmen der empfohlenen Wirbelsäulen-MRT in bis zu 20% der Kinder Lipome, Tethered Cord oder Meningocelen.

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