Niedrigmaligne Gliome

Niedrigmaligne (d.h. gutartige oder gering bösartige) Gliome sind Tumore des Gehirns oder Rückenmarks, die aus entarteten Zellen des Zentralnervensystems, sog. Gliazellen entstehen. Diese primären ZNS-Tumoren zählen zu den soliden Tumoren und sind mit einem Anteil von 30-40% die häufigsten Tumoren des Gehirns oder Rückenmarks. Sie zeigen nur äußerst selten eine Absiedelungstendenz in andere Bereiche des Nervensystems (Metastasen). 

Diagnose niedrigmalignes Gliom

Niedrigmaligne Gliome,  auch niedriggradige Gliome oder low-grade glioma genannt, können alle Teile des Gehirns oder Rückenmarks betreffen. Sie wachsen in der Regel sehr langsam. Durch ihr langsames Wachstum können sie durch Verdrängung von gesunden Hirnstrukturen eine erhebliche Größe erreichen, bevor Symptome von den Eltern oder Ärzten bemerkt werden können, weil der knöcherne Schädel nur begrenzt Raum für Wachstum bildet. Da lebenswichtige Hirnregionen betroffen sein können, sind lebensbedrohliche Krankheitsverläufe möglich, obwohl niedrigmaligne Gliome an sich kein aggressives Wachstum zeigen.

Hier sind z.B. die pilozytischen Astrozytome der Sehnervenkreuzung (Optikusgliome, Chiasma-Gliome) oder auch des Hypothalamus eine besondere Herausforderung in der Behandlung. Diese können mit Störungen des Sehvermögens, der Wasser-Salz-Haushaltes, des Bewusstseins oder Essverhaltens die Therapie erschweren und die Lebensqualität der kleinen Patienten einschränken.

Häufigste Gliomarten

Je nach Art der Zellen, die bei der Tumorentstehung zugrunde liegen, unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Arten niedrigmaligner Gliome. Die am häufigsten vorkommenden Arten sind folgende. 

Niedrigmaligne Gliome

Als Besonderheit ist der Zusammenhang von niedriggradigen Gliomen mit bestimmten Erbkrankheiten zu nennen: Phakomatosen. 
Bestimmte Erbkrankheiten mit Störungen von Nerven- und Hautzellen wie Neurofibromatose Typ I (Morbus Recklinghausen) sind mit einem gehäuften Auftreten von  Hirntumoren vergesellschaftet.

Behandlung niedrigmaligner Gliome

Die Behandlung und Überlebenswahrscheinlichkeit der kleinen Patienten mit einem Hirntumor hat sich in den letzten Jahren aufgrund neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten deutlich verbessert. Kinder und Jugendliche die von einem niediggradigen (niedrigmalignen, low-grade) Gliom betroffen sind, haben in der Regel eine sehr gute Überlebenswahrscheinlichkeit von ca. 80%, d.h. eine Heilung ist zum überwiegenden Teil möglich. Die Prognose, Langzeitverlauf und die möglichen neurologischen Schäden hängen in erster Linie von der Lage des Tumors und seiner Operabilität (Entfernbarkeit) ab.

Jedoch können neurologische, intellektuelle, hormonelle und psychosoziale Defizite zu einer reduzierten Lebensqualität führen.

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