Neuro-endoskopische Lavage
Die Neuroendoskopische Lavage oder Hirnwasserspülung ist eine neue Methode zur ursächlichen und frühzeitigen Behandlung von Frühgeborenen, die nach Hirnblutungen einen Hydrocephalus ausbilden. Durch Entfernen des Blutes und Reinigung des Hirnwassers wird so die Entstehung des Hydrocephalus verhindert.
50% weniger Shunt-Implantationen
Eine gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Charité in Berlin durchgeführte Studie zeigte eine deutliche Verringerung der Shuntimplantationen dank der Neuroendoskopischen Lavage. Hierbei spielt wahrscheinlich neben der Entfernung der Blutkoagel in der Hirnwasserkammer auch die Reinigung des Hirnwassers von schädigenden Entzündungsfaktoren, Eiweiß und Entzündungszellen eine Rolle. Diese Produkte des Blutabbaus in der Hirnwasserkammer richten nachweislich Schaden am unreifen Gehirn an.
Erste Auswertungen zeigten, dass wir bei schweren Hirnblutungen die Rate der Shuntimplantationen auf unter 50% senken konnten. Eine Untersuchung der neurologischen Entwicklung der Kinder nach der neuartigen Behandlung ist in Vorbereitung. Ähnliche Therapieansätze aus Großbritannien zeigten bereits eine deutliche Verbesserung und Vermeidung von schwerer Behinderung bei den so behandelten Frühchen.
Behandlung von Frühgeborenen
In der Kinderneurochirurgie Salzburg wird die Neuroendoskopische Lavage in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Neonatologie für Frühgeborene auch mit sehr niedrigem Geburtsgewicht mit speziellen sehr kleinen Neuroendoskopen angeboten. Hierdurch kann aufgrund der hohen Expertise des Level I Perinatalzentrums auch überregional den kleinsten Patienten eine optimale – unter Umständen rein endoskopische, shunt-freie – Behandlung des posthämorrhagischen Hydrocephalus angeboten werden. Die Kinderneurochirurgie Salzburg ist eines der wenigen Zentren weltweit, die diese Therapieform ihren Neugeborenen anbieten.
Neuroendoskopische Lavage im Video
Videoaufnahme einer Hirnwasserspülung (neuroendoskopische Lavage) bei einem Frühchen nach Hirnblutung. Quelle: M. Krause
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