Endoskopische Therapie

Mittlerweile seit drei Jahrzehnten ist die endoskopische Hydrocephalus-Therapie vor allem bei Abflussbehinderungen des Hirnwassers (sog. Aquäduktstenosen) eine Standardbehandlung. Über eine kleine Schädelöffnung werden mit einem speziellen Endoskop die Hirnwasserkammern inspiziert und am Boden der 3. Hirnwasserkammer (Ventrikel) eine Öffnung geschaffen, die einen inneren Umgehungskreislauf (innerer Shunt) erzeugt.

Der endoskopische Eingriff bewirkt, dass die natürliche Pulsation und der Fluss des Hirnwassers aus den Kammern zur Hirnaußenseite wiederhergestellt wird und sich damit wieder ein normaler Kreislauf herstellt. Mit einer erfolgreichen „Endoskopischen Ventrikulozisternostomie“ (ETV) kann somit eine Implantation eines Shuntsystems mit seinen zahlreichen Nachteilen vermieden werden.

Erfolgschancen bei Kindern

Die Erfolgschancen einer solchen Ventrikulozisternostomie hängen besonders von der Ursache des Hydrocephalus ab, aber auch vom Alter des Kindes. Bei Kleinkindern bis zum 2. Lebensjahr sind die Erfolgsraten etwas geringer als bei älteren Kindern. Im Säuglingsalter und bei Neugeborenen treten erneute Verschlüsse der geschaffenen Öffnung auf, sodass hier eine sorgfältige Langzeitkontrolle notwendig ist.

Eine Besonderheit stellen komplexe Hydrocephalusformen z.B. nach Hirnblutungen bei Frühgeburtlichkeit dar. Hier sind häufig Zysten, Membranen und Verklebungen an den Wänden der Hirnwasserkammern Ursache für einen unzureichenden Hirnwasserkreislauf. Die alleinige Anlage eines Hirnwassershuntes kann dabei durch ungleichmäßige Drainage aller Hirnwasserräume zu Schäden in der Hirnreifung, insbesondere der geistigen und motorischen Entwicklung kommen. Besonders der sog. „isolierte vierte Ventrikel“ und multizystische Hydrocephalus stellen eine Herausforderung dar.

Endoskopische Behandlung bei Hydrocephalus

Videoaufnahme einer endoskopischen Ventrikulozisternostomie (ETV) bei einem Kleinkind.

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